Accra, Ghana - Odaw Einzugsgebiet

Bei der Hochwasserrisikoanalyse ist es Stand der Technik, die unmittelbaren Folgen von Überschwemmungen für Sachwerte und Menschen zu ermitteln. Überschwemmungen beeinträchtigen auch Kritische Infrastrukturnetze (KRITIS), die in der modernen Gesellschaft lebenswichtig sind. Kaskadeneffekte in einem KRITIS-Netzwerk können über die Grenzen des hydrologischen Einzugsgebiets hinausgehen. Die Auswirkungen direkt betroffener KRITIS übertragen sich auf andere Infrastrukturen, die somit indirekt von einem Hochwasser betroffen sind. Ein robuster Modellierungsansatz von KRITIS-Netzwerken ist eine Grundlage für die Einbeziehung dieser Effekte in die Hochwasserrisikoanalyse. Eine Herausforderung besteht darin, die Einfachheit des Modellierungsansatzes, die Reproduktion der Komplexität eines KRITIS-Netzwerks und die auf der Grundlage potenzieller Modellergebnisse getroffenen Entscheidungen in Einklang zu bringen. In diesem Artikel wird ein topologiebasierter Modellierungsansatz von KRITIS-Netzwerken für einzugsgebietsweite Hochwasserrisikoanalysen vorgeschlagen. Die grundlegenden Modellelemente sind Punkte, Konnektoren und Polygone, die zur Darstellung eines multisektoralen und geschichteten KRITIS-Netzwerks verwendet werden. Der neu definierte Ansatz wird als KRITIS-Netzwerkmodul in das hochmoderne Hochwasserrisikoanalyse-Framework ProMaIDes implementiert. Es analysiert die direkten und kaskadierenden Auswirkungen der KRITIS sowie die indirekten Störungen der KRITIS-Dienste, die durch Überschwemmungsszenarien ausgelöst werden. Es quantifiziert die Folgen, indem es die Anzahl der betroffenen KRITIS-Benutzer oder die Störungszeit ermittelt. Ein Machbarkeitsnachweis in Accra, Ghana, demonstriert die Leistungsfähigkeit der Methode.